Berufsbild: Sounddesigner*in

Berufsbild: Sound-designer*in

„Sounddesigner*in“ – das klingt als Berufsbezeichnung erst mal sehr abstrakt. In diesem Artikel geben wir Ihnen mal einen Einblick in das Berufsbild der SounddesignerInnen, beschreiben welche Aufgaben sie haben, in welchen Bereichen sie arbeiten, welche Funktionen sie bei den P&P Studios besitzen und zusätzlich auch noch ein paar Anwendungsbegriffe aus dem Berufsbild.  

Was macht man als Sounddesigner*In?  

SounddesignerInnen, oder auch „AudiodesignerInnen“, bearbeiten nachträglich den Klang von Audiomaterial, Musikaufnahmen, Sprachaufnahmen und Geräuschaufnahmen durch Mixing (Post-Production). Manchmal nehmen sie auch vor Ort Klänge auf (O-Ton bei Personen), oder spezielle Sounds, Geräusche und Klänge (beispielsweise durch Field-Recording).  

Tätigkeitsfelder  

Zunächst einmal stellt sich die Frage, in welchen Bereichen AudiodesignerInnen tätig sind. ArbeitgeberInnen können sein: Film-, TV-, Radioproduktion, Produktionsfirmen für Hörfunk- und Fernsehbeiträge, Werbeagenturen, Internetagenturen, Multimediaagenturen, Softwarehersteller, Automobilunternehmen u.v.m.  

SounddesignerInnen können festangestellt sein oder als FreiberuflerInnen arbeiten, also selbstständig unterwegs sein.  

Der Sound wird in folgende Teilbereiche unterteilt:  

  • Sprache
  • Musik
  • Geräusch  

Die Gesamtheit dieser Elemente soll für eine Atmosphäre sorgen und Assoziationen und Emotionen rüberbringen.  

Welche Aufgaben haben SounddesignerInnen?  

Man muss zunächst differenzieren, ob man direkt am Set einen Sound aufnimmt (O-Ton Aufnahmen mittels Tonangel, Mikrofon,…), oder diese in der Post-Produktion bearbeitet. In der Regel nehmen SounddesignerInnen den Sound mit einem Field-Recorder, oder anderen Mikrofonen auf.  

Field-Recorder sind hochauflösende Aufnahmegeräte, mit denen man einen bestimmten Klang aufnimmt. Anschließend erstellt man eine sogenannte Sound-Library. Man kann diese mit einer großen Klangbibliothek vergleichen, in der Samples (also Tonaufnahmen) vorhanden sind.  

Im Laufe der Zeit vergrößert sich diese Bibliothek und man erhält immer mehr Zugriff auf unterschiedliche Klangarten, wie Klatschen, Fußstapfen, Vogelgezwitscher und vieles mehr.  

In großen Firmen gibt es ganze Sound-Library-Datenbanken mit mehreren tausend Samples. Diese Samples werden meist allerdings nicht einfach nur eingefügt, in eine beispielsweise jeweilige Film-, oder Radiospotspur, sondern meistens noch bearbeitet.  

Auch entstehen aus solchen Samples während der Bearbeitung andere klangliche Samples. So wird aus dem Öffnen einer Flasche ein brausender Wind. Wenn man allerdings in einer Datenbank nicht den gewünschten Sound findet, oder eine Produktion schnell gefertigt werden soll (ohne Zeit für die Suche nach dem passenden Geräusch in der Datenbank), dann können die SounddesignerInnen auch gesondert im Studio zum Ablauf direkt ein Stampfen, oder Windrauschen einspielen.        

Sounddesigner bei den P&P Studios  

In einem Gespräch hat uns Tonmeister und Sounddesigner Al Kreuzer erklärt, dass er auch manchmal um einen Radiospot zu erstellen in die Aufnahmekabine gegangen ist, um ganz bestimmte Geräusche zu erstellen und einzufügen. So wurden in der Aufnahmekabine bereits verschiedene Küchengeräte, die elektrische Kaffee-Mühle oder ein Pfeffer-Streuer aufgenommen.  

Diese Geräusche werden bei uns mittels eines Kondensatormikrofons aufgenommen. Anschließend bearbeitet unser Tonmeister die Audiodatei anhand einer DAW.  Anschließend fügt er die von ihm bearbeiteten Geräusche in den jeweiligen Spot ein und überarbeitet diese mittels Equalizer, Kompressor und Effekten.

Ebenfalls werden Störgeräusche weggeschnitten u. v. m.  

Fachbegriffe

Als „Foley-ArtistInnen“ bezeichnet man zu Deutsch: GeräuschemacherInnen. Benannt sind diese nach dem ehemaligen Soundeditor Jack Foley. Als „Foley“ selbst bezeichnet man den technologischen Prozess sämtlicher im Film vorkommenden Töne. Diese werden meist in der Post-Production hergestellt, d.h. nach (Post) der Aufnahme eines Filmes in einem Tonstudio, oder über eine Soundlibrary.    

„Field-Recording“ ist die Aufnahme von realen Geräuschen in Städten, oder in der Natur mit einem Field-Rekorder außerhalb eines Tonstudios.    

Die „Atmo“ sorgt dafür, dass der Wirklichkeitseindruck verstärkt wird. Dabei werden bestimmte Handlungen z.B. in einem Film akustisch unterstützt und manchmal auch überspitzt dargestellt – beispielsweise ein Faustschlag ins Gesicht, der sich in Wirklichkeit nie so satt anhören würde. Atmo-Töne werden eher wenig bewusst dargestellt, aber sorgen für eine Atmosphäre, um die Handlung des Films zu verstärken.    

„Ambience“ sind Klänge kaum wahrgenommener Hintergrundgeräusche. Das können Regen, oder Windrauschen sein. Diese sind getrennt von Dialog- und Effektaufzeichnungen und werden erst später in die finale Tonmischung mit anderen Tonspuren gemixt.    

Der Begriff „Soundscape“ wurde vom kanadischen Komponisten Murry Schafer geprägt, und ist zusammengesetzt aus den englischen Worten "Sound" für Geräusch und "Landscape" für Landschaft. Es soll die natürliche Klangumgebung beschreiben (Atmo), wie Naturgeräusche, Straßenlärm u.v.m.    

Der O-Ton (auch Originalton), ist der Ton, den die InterviewpartnerInnen, DarstellerInnen direkt am Set aufnehmen. Töne, die anschließend aufgenommen werden, entstehen in der Post-Produktion im Studio.    

Was sollte man also als angehende*r Sounddesigner*in mitbringen?  

Das Berufsbild der SounddesignerInnen ist zum einen ein sehr kreativer Beruf, zum anderen aber sollte man sich bewusst sein, dass es ohne Kenntnisse, wie dem professionellen Umgang mit einer DAW, Akustik und der Mikrofonie nicht geht.  

Ebenso sollte man musikalisches Verständnis mitbringen, da man manchmal auch eng mit KomponistInnen zusammenarbeitet. Ebenso sollte man wissen, dass man oft schnell und auf Abruf  kreativ arbeiten muss und sich nicht durch potentielle und in diesem Beruf nicht vermeidbare Deadlines aus der Ruhe bringen lassen sollte.  

Zu guter letzt sollte man gut geschulte Ohren haben, um Kleinigkeiten bzw. Feinheiten rauszuhören, da jeder Job eine neue Herausforderung ist. Dies setzt natürlich voraus, dass man bei auftretenden Problemen, oder kurzen Bearbeitungen, schnelle Lösungen parat haben sollte.