Radio 1x1: Wie lang sollte ein Radiospot sein?

Radio 1x1: Wie lang sollte ein Radiospot sein?

Mit Radiowerbung erreichen Sie Ihre gewünschte Zielgruppe: Genau dort, wo sie ihren Alltag verbringen – Zuhause, im Auto, manchmal auch bei der Arbeit oder beim Sport. Aus eigener Erfahrung wissen wir: Nicht immer ist das Zuhören aktiv, Radio ist klassischen Parallel-Medium. Hat also die Länge eines Spots Auswirkung auf den Effekt der Werbebotschaft? Und wie lang sollte ein optimaler Spot sein?

Viel hilft viel. Oder?  

Eigentlich wäre folgende Überlegung nur logisch: Je länger ein Werbespot ist, desto eher bleibt er im Gedächtnis der HörerInnen hängen. Weil man auf viel zeitlichem Raum auch viele Informationen unterbringt.  

Was Sie hier allerdings im Blick behalten müssen: Radio funktioniert als Medium ganz anders als visuelle Medien! Eine Broschüre, eine Webseite – alles analoge oder digitale „Orte“, an denen das Auge verweilen und das geschriebene Wort sich auf der Netzhaut einbrennen kann.  

Audio dagegen ist flüchtig. Ein Spot sollte also präzise ins Mark treffen, damit er dort lange nachhallen kann. In der Kürze liegt also die Würze.

Faustregel: 15 bis 30 Sekunden

Letztendlich wird Ihr Werbeetat bestimmen, wie viel Sendezeit es am Ende sein darf. Das Ziel sollte natürlich sein, den Spot mit der zielgruppengerechten Botschaft zu den optimalen Zeiten und möglichst oft zu platzieren, damit er Ihre KundInnen erreicht und sich die Werbebotschaft durch Wiederholung festigen kann.  

Ein kurzer Spot (z.B. 15 Sekunden) kann knackig verpackt alle nötigen Infos beinhalten und öfter gesendet werden, als beispielsweise ein Spot mit 25 Sekunden und gleichbleibendem Werbebudget.  

Wer allerdings eine schöne Idee mit kreativen Elementen haben möchte, sollte ein paar mehr Sekunden einplanen.  

Emotion vs. Information

Ein richtig guter Image-Spot, der Emotionen vermittelt, lässt sich selten in weniger als 20 Sekunden unterbringen. Die Stimmung aus Text, Musik und Stimme muss auf die HörerInnen wirken können, das Sprechtempo muss zum Anlass passen.  

Je mehr Emotionen ein Spot-Konzept erzeugen soll, desto spannungsvoller sollte der Aufbau sein – und desto mehr zeitlichen Raum benötigt das Ganze.  

Ist der Werbeanlass keine Imagewerbung sondern ein Angebot, eine Aktion oder beispielsweise eine Jobsuche via Radiospot, können die wichtigsten Eckdaten kompakt im Spot unterkommen:  

  • Was gibt es ?
  • Wo kann man es kaufen/sich bewerben/ Infos erhalten?
  • Wer soll sich angesprochen fühlen? (Zielgruppe)  

Auch hier und generell gilt: Die Essenz muss in den Spot. Schlagworte, treffsichere Formulierungen, alles Unnötige kann wegfallen. Gibt es eine Webseite oder eine spezielle Landingpage für den Werbezweck, sollte diese unbedingt genannt werden – am Ende des Spots. Dann ist Ihnen die Aufmerksamkeit der HörerInnen schon sicher und die Adresse kann leichter erinnert werden.  

Baukasten-Lösungen

Sie haben mehrere verschiedene Angebote? Oder möchten eine offene Stelle bewerben, aber auch gleichzeitig Ihren herausragenden Kundenservice? Dann packen Sie nicht alles in einen Spot, sondern wählen Sie eine der folgenden Möglichkeiten.  

1. Spot + Reminder

Der Klassiker schlechthin: Der Hauptspot beinhaltet alle Informationen für die HörerInnen. Nach einer Spotlänge Abstand folgt im Werbeblock der Reminder, der die Botschaft des Hauptspots in Kurzform aufgreift und den HörerInnen beim „Erinnern“ hilft (daher der Name „Reminder“).

Diese Version setzt voraus, dass eines der beiden Werbeziele (das im Reminder) doch ein wenig kürzer kommen darf. Sind beide Anlässe gleich gewichtet, nehmen Sie besser eine der beiden nächsten Varianten.  

2. Inlay-Spots

Ein Spot-Rahmen mit variablem Mittelteil („Inlay“) gibt Ihnen die Möglichkeit, auch über einen längeren Zeitraum eine Art „Spot-Serie“ senden zu lassen. Je nach Bedarf kann der einmal produzierte Rahmen mit einem neuen Mittelteil befüllt werden.

Ein kreativer Einstieg des Spots, hinten im Abbinder Webadresse oder die Adresse Ihres Ladengeschäftes – und in der Mitte:  

  • Ein aktuelles Angebot
  • Der Hinweis auf eine aktuelle Veranstaltung
  • Die Neueröffnung einer weiteren Filiale

3. Eine Spot-Serie aus Einzel-Spots

Sicher kennen Sie die Storytelling-Spots der Radiozentrale: Eine immer andere Person erzählt eine kleine Geschichte oder sendet eine Botschaft via Radio. Einmal sind es die aufgeregten Eltern, die ihrem Sohnemann die Daumen für’s Abitur drücken, einmal ist es Bruce Willis, der die Schwierigkeiten seines Alltags aufgrund verschiedener Kult-Filmrollen beklagt und viele weitere Spots.

Eine klassische Spot-Serie, die den HörerInnen bereits bekannt ist und einer immer gleichen Botschaft dient (“Mit Radio erreichen Sie immer die Richtigen.“) – und doch jedes Mal anders ist.  

Kein Patent-Rezept

Bei Radiowerbung (wie bei so vielen anderen Werbemitteln) kann es nur individuelle Lösungen geben und keine Patent-Rezepte. Generell empfehlen wir aber, einen Spot so lang wie nötig und so kurz wie möglich zu gestalten.

Denn, wie der Autor des kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry so treffend sagte:  

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“